Bocholter Zeitzeugen 2.0
Bocholter Stadtmuseum startet Interviewprojekt zur Geschichte des Nationalsozialismus.
Erinnerungen festhalten, Erlebtes dokumentieren und Erkenntnisse mitteilen. Zeitzeuginnen und Zeitzeugen können Geschichte aus erster Hand wiedergeben und leisten mit ihren Erfahrungsberichten einen wichtigen Anteil an der Erforschung und Rekonstruktion von geschichtlichen Ereignissen.
Der Zweite Weltkrieg und die Zeit des Nationalsozialismus sind nun knapp 80 Jahre vergangen. „Viele Menschen, die diese Zeit persönlich erlebt und überlebt haben, konnten ihre Geschichte nie erzählen.“, erklärt Museumsleitung Lisa Resing. Neben den großen historischen Ereignissen, seien es aber oft die kleinen, persönlichen und ganz individuellen Erlebnisse von Menschen, die uns neues Wissen aus dem tatsächlich gelebtem Alltag vermitteln können.
„Wir möchten mit diesem Projekt den Menschen, die die 1930er und 1940er Jahre erlebt haben, eine neue Chance geben, ihre Geschichten für die nachfolgenden Generationen festzuhalten.“, führt Resing weiter aus.
Das Bocholter Stadtmuseum möchte mit dem Projekt „Bocholter Zeitzeugen 2.0“ eine Möglichkeit anbieten, die noch vorhandenen Erinnerungen, Geschichten und Erlebnisse rund um Bocholt zu bewahren. „Primär interessieren wir uns aktuell für Alles rund um die Zeit des Nationalsozialismus, den Zweiten Weltkrieg, das Kriegsende und die ersten Nachkriegsjahre in und um Bocholt.“, erklärt Resing das Vorgehen.
Das Projekt „Bocholter Zeitzeugen 2.0“ belebt das Vorgängerprojekt „Bocholter Zeitzeugen“ aus den 1990er Jahren neu. Schon damals konnten durch die Interviews viele spannende Eindrücke gesichert werden. In Kooperation mit der Universität Münster, stellt das Stadtmuseum das Projekt nun auch auf wissenschaftliche Füße. Eine erfahrene Studierendengruppe wird nicht nur die Interviews für das Stadtmuseum durchführen, sondern auch die Ergebnisse in einem wissenschaftlichen Kontext einordnen.
Vor jedem Interview findet zusammen mit den Studierenden ein unverbindliches Vorgespräch sowie ein erstes Kennenlernen statt. Die Interviews werden anschließend je nach Wunsch in einem weiteren Termin im privaten Umfeld oder an einem ruhigen, externen Ort durchgeführt.
Kennen Sie Zeitzeuginnen oder Zeitzeugen oder können Sie vielleicht aus Ihrer eigenen Lebensgeschichte berichten?