Führungsangebot in Kooperation mit der VHS Bocholt – Rhede – Isselburg
Der neben der Synagoge wohnende Schreinermeister Karl Hülskamp sagte 1948 in einem Ermittlungsverfahren gegen Bocholter Nazis aus: „Ich … ging aus meiner Wohnung, um draußen nach dem Rechten zu sehen. Unter den Leuten sah ich den mir bekannten Standartenführer Wolff. Ich sagte zu diesem, dass er die Aktion sofort einstellen sollte, anderenfalls ich Anzeige wegen Brandstiftung erstatten würde Die Synagoge war jedoch schon kaputtgeschlagen“.
Auf einem alternativen Rundgang in der Innenstadt entlang den Stolpersteinen werden die Orte erläuternd aufgesucht, an denen Bocholterinnen und Bocholtern jüdischen Glaubens schweres Unrecht zugefügt wurde, sowie die Gedenkstätte an der Bocholter Synagoge. Neben ihr stehen auch die Lebens- und Ermordungsgeschichten von Henny Ostberg (die Vorsitzende des israelitischen Frauenvereins), der Schneiderin Rachel Blumenthal und Rosa Nußbaum (Frau des jüdischen Lehrers) sowie Jeanette Wolff (die frühere SPD-Stadtverordnete war von 1953 bis 1961 Bundestagsabgeordnete) im Mittelpunkt eines etwa neunzig Minuten dauernden alternativen Stadtrundgangs. Dabei werden die ehemaligen Wohnungen und die Orte des Wirkens dieser Männer und Frauen sowie die Gedenkstätte an die Synagoge aufgesucht.
Text: Fatma Boland, VHS Bocholt-Rhede-Isselburg
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