Unsere Historie
EIN HEIMATMUSEUM FÜR BOCHOLT
Der 1907 gegründete Verein für Heimatpflege Bocholt verwirklichte in den Jahren 1921 bis 1924 erste Ansätze zur Gründung eines Heimatmuseums in Räumlichkeiten des Hauses Nordstraße 41.
In diesem wurden historische Gegenstände aus Bocholts Geschichte gesammelt und gezeigt. Weil die Räumlichkeiten durch Abriss des baufällig gewordenen Hauses aufgegeben werden mussten, wurde der Museumsbestand daraufhin eingelagert, z. T. auf dem Dachboden des St.-Georg-Gymnasiums. Bis auf sehr wenige Ausnahmen, wie eine im Stadtmuseum heute noch vorhandene historische Pike, gingen die dort lagernden Exponate in den Kriegswirren verloren. Dennoch bemühte sich der Verein für Heimatpflege e.V. noch im Jahr 1940 um die Errichtung eines neuen Heimatmuseums. Als Standort wurde damals, das zu diesem Zeitpunkt noch in einem guten baulichen Zustand befindliche, ehemalige Weiße Stift in Bocholts Innenstadt favorisiert. Diese Pläne wurden aber auf Grund des herrschenden Weltkrieges nie umgesetzt.
VOM „HEIMATHAUS“ ZUM STADTMUSEUM
Unabhängig hiervon wuchs seit Ende der 1960er Jahre seitens der Bürgerschaft und des Vereins für Heimatpflege Bocholt E.V. der Wunsch nach einem stadtgeschichtlich ausgerichteten Museum. Neben der umfangreichen geologischen und paläontologischen Sammlung des Bocholters Manfred Tangerding, verfügte die Archäologische Gruppe Bocholt im Verein für Heimatpflege unter großem Einsatz aller Mitglieder der Gruppe (als besondere Initiatoren sind zu nennen Werner Sundermann, Georg Letschert und Peter Krahnen) durch ihre vielfältigen Grabungsaktivitäten über einen immensen Bestand an stadtgeschichtlich relevanten Grabungsfunden.
Im Jahr 1982 richtete der Verein für Heimatpflege deshalb einen ersten Antrag zur Errichtung eines Stadtmuseums Bocholt in gemeinsamer Trägerschaft von Stadt und Verein an die Stadt Bocholt. Daraufhin wurden die Planungen für das Stadtmuseum Bocholt immer konkreter. Die Stadt Bocholt und der Verein für Heimatpflege e.V. traten in einen regen Austausch über die Konzeption und die Standortplanung. Auch die städtischen Kunstsammlungen wurden in diesem Zusammenhang in die Hände des Stadtmuseums übergeben. Somit beheimatet das Museum neben einer Kupferstichsammlung von Israhel van Meckenem unter anderem auch den umfangreichen Nachlass des Bühnenbildners und Plakatmalers Josef Fenneker (beide Sammlungsbestände wurden über die Jahre erweitert) sowie viele weitere Werke Bocholter Künstlerinnen und Künstler.
Im Jahr 1988 wurde der Ankauf des Anwesens Osterstraße 66 entschieden und die Planungen für die Museumsrealisierung gingen mit großen Schritten voran. Das Haus Osterstraße 66 wurde auch deshalb gewählt, weil es eines der wenigen Gebäude des historischen Stadtgebietes ist, das in der zu mehr als 85 % kriegszerstörten Stadt Bocholt noch Zeugnis von der Vergangenheit Bocholts gibt.
Das unter Denkmalschutz stehende Haus Osterstraße 66 im Reformstil ist mit Wandpaneelen, historischen Türen, Treppenhaus und zahlreichen Details einheitlich im Stile des Art-Deco, der in Bocholt sonst nicht in gleicher Sorgfalt und Erhaltung zu finden ist, ausgestattet.
DIE NEUKONZEPTIONIERUNG
Im April 2022 wurde das Bocholter Stadtmuseum auf Grund von Brandschutzmängeln in einen permanenten Schließungszustand versetzt. Seitdem bereitet das Museumsteam den Sammlungsauszug vor. Gleichzeitig macht sich das Stadtmuseum auf ins 21. Jahrhundert und erarbeitet eine Neukonzeptionierung des Hauses. Aktuelle Informationen zur Neukonzeptionierung oder zu Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung finden Sie hier.