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Kiddusch Becher von Edith Marx
Kiddusch Becher von Edith Marx

Objekt des Monats  – Januar 2025

Einmal im Monat präsentiert das Stadtmuseum in Kooperation mit dem Bocholter-Borkener Volksblatt (BBV) ein Objekt aus seiner Sammlung.

Kiddusch Becher

Das Objekt des Monats Januar ist etwas ganz Besonderes: Ein Kiddusch Becher aus dem Besitz der Jüdin Edith Marx.

Edith Marx war die Tochter der Bocholterin Jeanette Wolff. Jeannette Wolff, geb. Cohen war eine bekannte (auch Bocholter)- SPD Politikerin, die im Zuge des Nationalsozialismus zunächst in Schutzhaft und später aus Dortmund ins Ghetto Riga deportiert und zur Zwangsarbeit im KZ Riga Kaiserwald gezwungen wurde. Nach der Auflösung des KZ in Riga wurde sie daraufhin ins KZ Stutthof verlegt. Einzig Jeannette und ihre Tochter Edith überlebten aus den Bocholter Familien Cohen und Wolff den Holocaust. Nach dem Zweiten Weltkrieg war Jeanette Wolff eine der wenigen Holocaust-Überlebenden, die aktiv in Deutschland und in der Politik blieben. Sie setzte sich vor allem für den Wiederaufbau der SPD in Westdeutschland, die Aufarbeitung der Verbrechen der NS-Zeit, soziale Gerechtigkeit und Frauenrechte ein.

Unser Kiddusch Becher war ein Hochzeitsgeschenk an ihre Tochter Edith, als diese nach dem Holocaust Hochzeit feierte. Damit ist der Becher ein Zeichen für ein erneutes aktives und jüdisch geprägtes Leben nach den Schrecken des Nationalsozialismus dar. Der Becher besteht aus Messing, ist mit Arabesken und einem hebräischem Lebensspruch versehen undwurde traditionell an Sabbat- oder Festtagen genutzt werden. Er hat nicht nur eine praktische, sondern auch eine spirituelle Bedeutung, da er die Heiligung des besonderen Tages symbolisiert. 

Kiddusch Becher
Datierung: 20. Jhd.
Maße: 108x71x64mm
Material: Messing
Inv. Nr.2023.414
Eigentümer: Stadtmuseum Bocholt

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